In den Niederlanden angekommen, wird uns bewusst, wie anstrengend die Rückfahrt und die letzten Tage in Deutschland waren. Frieda musste zum Teil neubeladen werden, da wir nur bedingt warme Sachen im Bus hatten und die nächsten Reiseschritte vorbereitet werden. Als endlich alles ins Ferienhaus getragen worden ist, sinken wir erschöpft auf das Sofa. Die Fahrt von NRW nach Zeedijk ist zwar nicht sehr weit, aber wir sind froh, das Auto in den nächsten Tagen stehen lassen zu dürfen. Unser Ferienhaus liegt in einem der für die Niederlande typischen Bungalowparks an einem Naturschutzgebiet und ist ganz neu erbaut, entsprechend modern ist die Einrichtung. Der Kamin verleiht ihm eine gemütliche Atmosphäre. Nur Juli scheint jegliche guten Manieren verloren zu haben. Sie ist die erste auf dem Sofa und sichtlich irritiert, als wir sie daran, dass sie nicht selbstständig eine Couch erobern darf.

Die drei Wochen verfliegen. Und wir sind vermutlich in diesem Ferienpark die Einzigen, die keinen Urlaub machen, sondern eher den Alltag genießen. Wir haben wieder mehr Möglichkeiten Sport zu treiben, gesund einzukaufen und vielfältig zu kochen. Wir genießen die langen Spaziergänge mit Juli und haben tatsächlich größtenteils Sonne, aber vor allem Zeit die weitere Reise zu organisieren. Eine Weltreise kann sicher auch spontan entstehen, allerdings haben wir ein Rückreisedatum im Auge. Länger als bis März wollen wir nicht fliegen, denn Juli wird für die knapp 3,5 Monate bei Dominiks Eltern wohnen. Unser Beagle war schon häufiger für ein paar Wochen bei ihnen im „Urlaub“, aber eine drei monatige Trennung ist definitiv lang genug. Lieben wir das Reisen durch die Welt auch, gehört der Beagle doch auch zu uns, daher haben wir vor schon Monaten unsere Flüge fix gebucht.
Jasmin hat sämtliche Kombinationen an Gabelflügen geprüft, um den bestmöglichen Preis zu finden. Unsere Route war demzufolge nicht nur durch Reisezeit und Dauer begrenzt, sondern auch durch Flugrouten. So beschränkt sich unsere Reise ausschließlich auf Asien, waren Australien und Südamerika am Ende doch zu weit, bzw. zu teuer. Die Route war also bereits fix, auch erste Hotels haben wir von unterwegs bereits gebucht. Auf Sri Lanka verbringen wir unsere Weihnachtstage und Silvester. Unsicher wie gut die Insel zu dieser Zeit besucht ist, haben wir also unsere Schlafmöglichkeiten vorab in Ruhe ausgesucht. Wir verbringen nur 18 Tage auf der Insel, so können wir außerdem die Zeit mit Reisen und nicht mit der Unterkunftssuche verbringen. Gleiches gilt für Japan. Zudem scheinen Japaner nicht gerade zu Spontanität zu neigen. Die Preise werden vor Ort nicht günstiger und so lohnen sich Vorabbuchungen. Für alle übrigen Destinationen suchen wir zumindest eine Unterkunft für die ersten Nächte nach der jeweiligen Ankunft.
Für den Trip benötigen wird außerdem noch einiges an Reiseutensilien. Was mit Frieda praktisch war, passt nicht zwangsläufig ins Backpack, wovon wir derzeit auch nur Eines besitzen. So verbringen wir die Tage mit Recherchen und Bestellungen, überarbeiten unseren Blog und bereiten unsere Bewerbungsunterlagen vor, denn nach Asien soll es zurück ins Berufsleben gehen, irgendwie.

So verfliegt die Zeit, unser Bewegungsradius ist klein. Zwei Saunatage und ein paar Ausflüge ans Meer gönnen wir uns. Wir genießen die weihnachtliche Atmosphäre, die Freundlichkeit der Niederländer und schlemmen alle Leckereien der Weihnachtszeit. Sogar auf ein etwas improvisiertes Plätzchenbacken müssen wir nicht verzichten. Jasmin sticht die Kekse dieses Jahr einfach mit Schnapsgläsern aus. Und so kehren wir mit einer wunderbaren Vorweihnachtsfreude zurück nach Deutschland, denn die Woche vor unseren Flügen widmen wir ganz Freunden und Familie.

So sitzen wir bei Dominiks Eltern am Sonntag nicht einfach nur bei einem Familienessen am Esstisch, sondern zelebrieren unsere liebgewonnene Heiligabendtradition des Käsefondues einfach zwei Wochen früher. Wir fahren nach Düsseldorf und besuchen Freunde und alte Kollegen, weiter nach Berlin zu Freunden und abschließend in Jasmins Heimat zum großen weihnachtlichen Familientreffen. Es ist eine Woche voll Freude. Überall strahlen Gesichter, wenn wir durch die Tür kommen. Natürlich sind es unsere Freunde und unsere Familie, die sich freuen uns wiederzusehen, wir schätzen aber vor allem die Vertrautheit. Mit Reisebekanntschaften müssen erst einmal allgemeine Informationen ausgetauscht werden. Unsere Lieblingsmenschen kennen uns, da ist das dicke Federbett schon bezogen, weil Jasmin zu schnell friert, da wird kurzfristig noch Reiseunterhaltung für uns organisiert, es ist auch trotz Umzugsstress auch noch Zeit für einen gemeinsamen Kaffee, wir werden bekocht, Mama näht schnell mal noch ein, zwei Kleider um, es werden Weihnachtslieder gesungen und Geschenke ausgetauscht. Vor allem aber wird erzählt, über Gott und die Welt.
Wir wünschen alle Menschen, Momente wie diese. In diesem Sinne, eine frohe Weihnachtszeit!