Seit über einem Monat klingelt Dominiks Wecker zum ersten Mal wieder um 06:40 Uhr. Füllung ausgetauscht, bleibt noch Zeit für einen kleinen Stadtbummel. Der Supermarkt überrascht uns ein wenig. Die Regale sind teilweise komplett leer, in anderen Fächern sind die drei vorhandenen Artikel bis an die Regalkante geschoben, wir finden dennoch genug Kekse, etc. Heute haben wir ein wenig Termindruck, denn wir wollen um 15:00 im Sami Museum zur Führung sein.

Das Museum ist nicht sonderlich groß. Es gibt einige Infotafeln und Hütten, die die Lebensweise der Sami zeigen, den Ureinwohner dieser Region. Wirklich spektakulär ist jedoch unsere Führung, die jeden Superlativ verdient. Ein 26 jähriges Samimädchen, das seine Passion darin gefunden hat, ihre Kultur anderen näher zu bringen. Mit kleinen Anekdoten, anschaulichen Geschichten und Lebensweisheiten, um die sie viele Erwachsene beneiden sollten, lernen wir aus Ihrem Leben, was es heißt Sami zu sein. Begegnungen wie diese machen aus einer Reise mehr als Urlaub.

Sami ziehen mit ihrer Rentierherde den Jahreszeiten entsprechend entlang der Flüsse immer zwischen Gebirge und Meeresbucht auf und ab. Im Juli befinden sich die Herden in den Bergen, da sie dort ihre Jungen zur Welt bringen. Ein paar Tiere werden jedes Jahr aus der eigenen Herde herausgenommen und können von den Besuchern gefüttert werden. Wir betreten das Gehege mit den Worten „Mal schauen, ob die überhaupt etwas von unseren Pallets nehmen.“ In dem Moment steht das erste Rentier vor Jasmin und hilft ihr dabei die Futtertüte zu öffnen, wegdrängen und hochhalten hilft nix. Sie übergibt freiwillig an Dominik. Um noch ein wenig Futter für später aufzuheben, bleibt auch ihm nur die Flucht nach vorn. Ein unfassbarer Spaß und der perfekte Abschluss, um Richtung Finnland aufzubrechen.

